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Eppenschlag

„Waldwasser“ und eigene Quellen

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

sicherlich ist es für Sie auch einmal interessant zu wissen, wie es um das Thema Frischwasserversorgung in unserer Gemeinde steht. Seit 03.06.1998 beziehen wir für alle Ortsteile das Waldwasser der Wasserversorgung Bayerischer Wald. Für die Gemeindeteile Fürstberg, Gschwendtnermühle und Eppenschlag hatten wir zur Wasserversorgung zusätzlich die gemeindeeigene „Lemberger- und Weberquelle“. Weiter gab es auch die „Schmidquelle“, die aber gänzlich ausscheidet.

Nach ausgiebigen Untersuchungen der „Lembergerquelle & Weberquelle“ stellte sich heraus, dass wir ein neues umfangreiches Wasserrecht in die Wege leiten müssten und die Quellen sanierungsbedürftig sind. Damit verbunden wäre auch ein kompletter Neubau des Hoch- und Quellwasserbehälters. Die Kosten hätten sich auf ca. 850.000 € belaufen.

Mit diesem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand hatte natürlich niemand gerechnet.

Aufgrund dessen beschloss der Gemeinderat nach längeren auch fachlichen Beratungen, die Gemeindeteile Fürstberg, Gschwendtnermühle und Eppenschlag, die zuvor mit den eigenen Quellen versorgt wurden, nunmehr auch komplett auf Waldwasser umzustellen. So ist auch künftig eine sichere Trinkwasserversorgung unserer Bürger und Bürgerinnen aus kommunaler Hand unter einem gemeinschaftlichen Dach gewährleistet – wofür Waldwasser ausdrücklich steht.

Natürlich kommen durch die Umstellung auf Waldwasser wieder weitere Kosten auf uns zu, dies steht aber in keinem Verhältnis zu den obengenannten Kosten.

Das Wasser wird durch die Wasserversorgung Bayerischer Wald von der großen Trinkwassertalsperre in Frauenau bezogen und in der Trinkwasseranlage Max Binder in der Flanitz aufbereitet. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dort einmal umzuschauen und beispielsweise einen Rundgang um den Trinkwasserspeicher zu machen oder an der Führung „Erlebnis Flanitz“ teilzunehmen.

Das Waldwasser ist für unsere Gemeinde ein Segen, denn es ist ein natürliches gutes Trinkwasser. Hierfür steht Waldwasser ein, ebenso wie für einen nachhaltigen Umgang mit einer wertvollen Ressource – unserem heimischen Trinkwasser. Ich selber und auch meine Feriengäste nutzen dieses Angebot gerne, zudem kann man damit auch erhebliche Einsparungen generieren, denn Wasser im Handel bekommt man ja bekanntlich auch nicht umsonst.

Für den Anschluss der genannten Ortsteile an Waldwasser, musste vorab ein Übergabeschacht im Bereich Gschwendtnermühle/Fürstberg erstellt werden. Die notwendige Verbundleitung zum bestehenden Leitungsnetz wurde von unserem Bauhof in Eigenregie zusammen mit einem gemeindeansässigen Baggerbetrieb erstellt.

Für den zusätzlichen Bezug von Waldwasser musste von Seite der Gemeinde die Bestellmenge sprich das Kontingent an Waldwasser erhöht werden, so dass in jedem Haushalt und in jedem gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieb mit dementsprechenden Druckausgleich das Wasser zu jeder Zeit kontinuierlich zur Verfügung steht.

Sehr positiv zu bewerten ist auch die Sicherstellung der Wasserversorgung im Bereich evtl. notwendiger Brandbekämpfung, die wir aber hoffentlich nie in Anspruch nehmen müssen.

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Waldwasser haben, können Sie diese jederzeit mit mir besprechen.

Es war kein einfacher Entschluss unsere eigenen Quellen nun nicht mehr aufrecht zu halten, aber der finanzielle Aspekt und auch die Verwurzelungen der Quellen ließen uns leider keine andere Wahl. Betriebswirtschaftlich gesehen wäre es für die Gemeinde nicht tragbar gewesen, ein neues Wasserrecht mit einem neuen Quellsammelbecken und Hochbehälter über Marbach für die Quellen herzustellen. Auch ein hydrologisches Gutachten und die Ausweisung eines neuen Wasserschutzgebietes wären hinzugekommen.

An dieser Stelle möchte ich mich auch ausdrücklich bei unserem Wasserwart und Bauhofmitarbeiter Peter Graf bedanken, der über Jahrzehnte die Quellen begutachtet und die ständigen Laboruntersuchungen vorbereitet hat so dass wir immer ein hygienisches und sauberes Wasser aus unseren eigenen Quellen hatten.

Wir danken auch Waldwasser mit seinem technischen Leiter Herrn Bugl für seine stetige Unterstützung.

1.    Bürgermeister
Peter Schmid

Foto: Stephanie Kellermann
 

 

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