Zum ersten Gemeindeentwicklungsseminar begrüßte der 1. Bürgermeister Peter Schmid alle Anwesenden recht herzlich.
Corina Molz Geschäftsführerin Ilzer Land und Ron Metzner vom Amt für Ländliche Entwicklung moderierten in Zusammenarbeit mit der Schule der Dorf- und Landentwicklung Abtei Plankstetten unser Gemeindeentwicklungsseminar.
An diesem Tag fanden sich der Gemeinderat, die Vorstände der örtlichen Vereine und das Gmoabladl-Team zu folgenden auf der Agenda stehenden Themen zusammen.
Folgende Themen standen auf der Agenda:
1. Themenblock: Aufstellung für die Zukunft – Hybrides Dorfleben, Bauernmarkthalle und Dorfwirtshaus
2. Themenblock: Unsere digitale Zukunft – WalDi App, digitale Anschlagtafel, virtuelle Tour, Bürgerbeteilung MITREDEN
3. Themenblock: Unser Dorf hat Zukunft – Demografie Preis Bayern 2024
4. Themenblock: Wohnanlage Sonnenfeld, Kläranlage Kirchdorf/Eppenschlag, Finanz- und Haushalt 2024
5. Themenblock: Energiewende Eppenschlag
6. Themenblock: Kommunalwahlen 2026
Für den Themenblock „Aufstellung für die Zukunft“ wurden die Anwesenden in drei Gruppen aufgeteilt. Ziel dieser Gruppenarbeit war zum einen, das Nutzungskonzept des Gemeindehauses „Haus zur Bäuerin“ weitervoranzutreiben, und zum anderen Ideen zu sammeln, um die Räumlichkeiten der Schule wieder zu aktivieren. Diese stehen seit der Auflösung der Schule im Jahre 2021 immer noch leer. Zusätzlich sollten die örtlichen Gegebenheiten und Betriebe in die Überlegungen miteinbezogen werden. Auch sollte erarbeitet werden, welche Rolle die bevorstehende Bauernmarkthalle und das Dorfwirtshaus
im Kontext einer gesamtheitlichen Gemeindeentwicklung spielen könnten. Bei dem Brainstorming kamen somit die unterschiedlichsten Ideen und Konzepte auf den Weg. Bürgermeister Schmid war höchst begeistert von der Kreativität der Teilnehmer und wird sicher einige Vorschläge in die Tat umsetzen.
Corina Molz ergriff beim Themenblock „Unsere digitale Zukunft“ das Wort und stellte nochmal die WalDi App und die virtuelle Tour vor.
Für alle Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde stellt die WalDi-App einen großen Vorteil dar, da dort stets alles auf einen Blick ersichtlich ist – von Unternehmen, Vereinen
und Neuigkeiten der Gemeinde bis hin zu Veranstaltungen, Restaurants und einem Suche-/
Biete-Portal. Durch die Abbildung aller Ilzer Land Kommunen ist in der App auch schnell
nachzulesen, was die Nachbargemeinden so zu bieten haben.
Die WalDi-App wird kontinuierlich weiterentwickelt, verbessert und mit neuen Funktionen
ausgestattet, so dass diese für die Nutzenden immer attraktiver wird.
Kurz wurde auch durch die virtuelle Tour geführt, in der jeder digital durch Eppenschlag „gehen“ kann. Das Ilzer Land hat bereits im Jahre 2020 das Projekt „Heimat im Blick“
gestartet. 10 Kommunen im Ilzer Land können bereits bequem von zuhause in virtuelle
3D-Touren begangen werden. Ziel der 3D-Touren ist es, einen Ort interaktiv, informativ, aber vor allem auch attraktiv darzustellen, sowie den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, ihre Heimat auf digitale Weise und aus der Vogelperspektive zu sehen.
Des Weiteren wurde die Plattform „MITREDEN“ des Ilzer Lands vorgestellt. Über die Open-Source-Bürgerbeteiligungsplattform „Consul“ ist es möglich, verschiedene Beteiligungsformate, wie Vorschläge, Umfragen, Diskussionen, Kommentare und Abstimmungen, einzustellen. Für das Ilzer Land wurde im Rahmen des SmartesLand-Projekts eine auf Consul basierende, eigene Plattform „Mitreden“- zu erreichen unter https://mitreden.ilzerland.bayern/ aufgebaut. Dort können sich alle Bürgerinnen und Bürger nach einer kostenlosen Registrierung mit ihren Ideen und Vorschlägen für ihre Gemeinde und Region einbringen. So kann die Gemeinde gemeinsam mit der Bevölkerung die Zukunft vor Ort gestalten.
Die digitale Anschlagtafel vor dem Gemeindehaus kam ebenfalls zur Sprache. Diese wurde im Januar diesen Jahres in Betrieb genommen und direkt mit der WalDi- App verknüpft. Somit sind alle Inhalte der WalDi- App auch auf der Anschlagtafel zu finden, an einem zentralen Ort der Gemeinde. Die analoge Anschlagtafel am Bushäuschen wird ab 01. Mai entfallen, da alle gemeindlichen Anschläge zukünftig auf der digitalen Anschlagtafel ersichtlich sein werden.
Die Anschlagtafel wurde nach dem Themenblock 3 mit allen Teilnehmern besichtigt und so einige machten sich bereits daran, durch die Inhalte zu klicken.
Durch den Themenblock 3 führte Peter Schmid.
Eppenschlag hat sich um den Demografie Preis Bayern, unter dem Motto „Meine Heimat Lebensqualität“ beworben. Hier sind Projekte gesucht, die Heimat stärken, Lebensqualität vor Ort erhalten und weiter steigern, Gemeindeentwicklung unterstützen, interkommunale Kooperationen aufbauen, auch durch partizipative Formate und die sich für den Erhalt von Kultur und Tradition einsetzen.
Weiterhin hat sich Eppenschlag bei dem Dorfwettbewerb 2023-2026 „Unser Dorf hat Zukunft“ beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
(StMELF) beworben. Hierbei geht es nicht darum, einzelne „Leuchtturmprojekte“ herauszugreifen und zu honorieren. Im Mittelpunkt stehen die Fortschritte bei der ganzheitlichen Entwicklung der Stärken eines Ortes, die seinen individuellen Charme ausmachen und ihm Lebensqualität verleihen. Die erzielten Ergebnisse und Erfolge sollen in den Dörfern lange nachwirken und dauerhaft spürbar bleiben. Unser Dorf hat definitiv Zukunft und deshalb sind wir gespannt, was sich aus der arbeitsintensiven Bewerbung ergibt.
Nachdem Mittagessen wurden die Vereinsvorstände und das Gmoabladl-Team verabschiedet. Peter Schmid bedankte sich für ihre Zeit und die konstruktive Zusammenarbeit.
Der Gemeinderat widmete sich nun dem Themenblock „Wohnanlage (WA) Sonnenfeld - Umsetzung der Erschließung 2024“. Hier referierte Frau Rüger von KFB Reuth (Kommunales für Bayern) zur Beratung der Kommunalunternehmen. Zusammenfassend hat sich der Gemeinderat für eine komplette Erschließung dieses neuen Baugebietes entschieden. Die Vorteile lagen klar auf der Hand. Eine Teilerschließung würde wesentlich teurer kommen, zudem hätten die ersten Bauparzellen in dieser Erschließung die Mehrkosten für den Abschnitt 2 zum Teil mitzutragen, z. B. für das Regenüberlaufbecken. Dieses müsste auf jeden Fall auch in der ersten Teilerschließung ausgewiesen werden.
Bei einer Gesamterschließung können wir auch verschiedene Bauzonen ausweisen. Einmal im nördlichen Bereich mit einem bestehenden Biotop und schöner Hanglage. Im mittleren Bereich verdichtetes Bebauen, das heißt Einfamilien- und Mehrgenerationenhäuser und im unteren Bereich normale Bauparzellen zwischen 500 und 800 Quadratmeter.
Dem Gemeinderat mit dem Bürgermeister war wichtig, dass auch ein Kriterienkatalog erstellt wird. Die einheimische Bevölkerung bzw. die bauwilligen jungen Familien sollen in unserem wunderschönen Baugebiet bevorzugt behandelt werden können.
Das heißt jetzt im Klartext, dass der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einen Aufstellungsbeschluss WA Sonnenfeld herbeigeführt hat. Ein bekanntes und gutes Ingenieurbüro wird den Auftrag erhalten, die Erschließungskosten vorzubereiten und nach Beschluss auch auszuschreiben.
Mit KFB Reuth wird ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen. Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst 2024/Frühjahr 2025 mit der Erschließung beginnen können. Das Thema Baugebiet hat sich nunmehr um 2 Jahre verschoben - einmal coronabedingt, zum anderen durch den starken Zins- und Baukostenanstieg. Trotzdem sind wir der Meinung, dass sich alles wieder auf ein Normalmaß einpendeln und es mit Sicherheit bauwillige Interessenten geben wird.
Thema Kläranlage Kirchdorf/Eppenschlag: Hier verweisen wir ebenfalls auf die öffentliche Sitzung des Gemeinderates am 12. Februar 2024
Im Moment ist sowieso eine Klage der Bürgerinitiative von Kirchdorf anhängig, so dass ein Baustopp angesetzt wurde.
Weitere größere Investitionen für den Finanz- und Vermögenshaushalt wurden ebenfalls besprochen. Im Einzelnen handelt es sich um die Kanalsituation in der Gemeinde, um Brückenbauten, um Straßenerhaltungsmaßnahmen. Alle Faktoren werden überprüft, kalkuliert und je nach Finanzlage auch umgesetzt. Wichtig ist, dass unser Haushalt im April 2024 abgeschlossen werden sollte. Der Themenblock Haushalt wurde von Bürgermeister Schmid selber vorgetragen und erläutert.
Der Themenblock „Energiewende Eppenschlag“ wurde von unserer Gemeinderätin Birgit Sinnhuber vorgestellt. Dabei wurde die Gemeinde Fuchstal als Vorbild für eine gelungene Energiewende herangezogen, die bei einer Exkursion der ILE Ilzer Land im November 2023 besucht wurde.
Dieser Vortrag sollte uns inspirieren, die Energiewende für Eppenschlag 2030 so gut wie möglich vorzubereiten. Wir haben bereits eine PV-Freiflächenanlage mit 2,8 Hektar ausgewiesen. Wir hätten auch ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen. Weiterhin war die Überlegung einer Biogasanlage mit Nahwärmeversorgung in Eppenschlag Thema. Ziel von Eppenschlag sollte sein, autark von überregionalen Stromanbietern zu sein und eigenen Strom und Wärme an die Bevölkerung weiterzugeben. Das ist natürlich ein langer Weg. Bis dorthin gibt es aber bestimmt noch weitere Alternativen zur Windenergie und Biogasanlage. Wichtig ist, dass wir die Weichen zu erneuerbaren Energien gestellt haben. Eine weitere Überlegung ist, ob die Energiewende unter dem Dach unserer schon bestehenden Genossenschaft initiiert werden kann oder dazu ein eigenes Kommunalunternehmen gegründet werden sollte. Diese Themen zur Energiewende haben wir ab jetzt fortlaufend auf unserer Agenda und werden sie sukzessive in den nächsten Jahren realisieren.
In der Schlussrunde dieses Gemeindeentwicklungsseminars sprach Bürgermeister Schmid ebenfalls das Thema Kommunalwahlen 2026 an. Es ist ihm sehr wichtig, dass die Gemeinde Eppenschlag eigenständig bleibt, einen starken Gemeinderat hat, um eben all diese Punkte vorzubereiten. Für die Kommunalwahl wird ein offener Dialog am 19. April stattfinden, bei dem interessierte Frauen und Männer des mittleren Alters angesprochen werden. Dabei wird über Fortentwicklung über unsere Gemeinde diskutiert, über die Finanzen und letztendlich über die Weichenstellung für das Jahr 2026. Die Einladung dazu finden Sie auf Seite 16 im Eppenschlager Gmoabladl und wird so allen interessierten aktiven Bürgerinnen und Bürgern zugestellt.
Das Fazit dieser eintägigen Veranstaltung war sehr positiv von allen Beteiligten, verbunden mit einem herzlichen Dank an Corina Molz und Ron Metzner, den gesamten Gemeinderat ebenso an Birgit Sinnhuber für das Thema Energiewende. Die Gemeinde hat sich gut vorbereitet für die nächsten Jahre.