Eppenschlag vor 1950

von Altbürgermeister Karl Reith


Namensgeber ist offensichtlich der Gründer Eppo, der hier im „Nordwald“, entlang der böhmischen Grenze, dem Rodungsgebiets des 11. Jahrhunderts den Wald schlug und die Grundlage für eine Rodungsinsel schuf. 1  

Im Wappen, das die Gemeinde Eppenschlag auf Beschluss des Gemeinderats seit 1984 führt, wird mit dem Beil auf diese Gründung hingewiesen. 1395 werden bereits 8 Güter genannt und der silberne Balken im Wappen weist auf die Grafen von Hals hin, die im 14. Jahrhundert als Grundherren im Gemeindegebiet nachweisbar sind. Eppenschlag gehörte zum Landgericht Bärnstein des Kurfürstentums Bayern und war Sitz einer Obmannschaft. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Ab diesem Zeitpunkt sind Orts- und Gemeindegeschichte untrennbar miteinander verbunden.

1830 brannte das Dorf fast vollständig ab. 1864 wird Eppenschlag Schulort und das jetzt „alte“ Schulhaus wurde eingeschossig errichtet, am 2. Jan. 1865 eingeweiht und von 76 Werktags- und 30 Feiertagsschülern besucht. 1895/96 wird das Schulhaus aufgestockt. Nach dem Kirchenbau 1900/1901 erhält Eppenschlag ab 1913 einen eigenen Geistlichen (Expositur). Der Friedhof wird 1917, der Pfarrhof 1919 errichtet, so dass am 13. Apr. 1921 die Erhebung von Eppenschlag zur Pfarrei mit der Pfarrkirche St. Katharina durch den Bischof von Passau erfolgen konnte. ²

Bereits 1921 wurde auch das Kriegerdenkmal errichtet.

Der 25.April 1945 wird für Eppenschlag ein Tag des Grauens und der Zerstörung. Von Kirchdorf kommend, schießen amerikanische Truppen das Dorf in Brand, da wenige SS Leute Widerstand leisten. Nur die Kirche und die dahinter liegenden Anwesen, darunter Schule und Pfarrhof bleiben stehen. Aber auch die gemeindlichen Unterlagen der Vorkriegs- u. Kriegsjahre werden vernichtet. 

Zudem wurden bisher keine Bilder von der zerstörten Ortschaft ausfindig gemacht.

Am 28. Dez. 1946 wird der größere Teil der bis dahin selbständigen Gemeinde Großmisselberg eingegliedert. (Ortsteile Hungerberg, Hohenthan, Großmisselberg und Kleinarmschlag).

Nach Kriegsende wird sofort mit viel Kraft, Mut und Zuversicht mit dem Wiederaufbau der Ortschaft begonnen. 

Beispielhaft steht dafür auch der 1950 erfolgte Neubau des Hauses der Bäuerin.

Bevölkerungsentwicklung seit 1840 3

 

Jahr Anzahl
1840 675
1900 774
1939 828
1950 981
1970 892
1987 890
2011 1000
2017 950
2020 956

1 (Vgl. Franziska Jungmann-Stadler zur Besitzgeschichte der Formbacher in der Zeitschrift für Bayr. Landesgeschichte (ZBLG) 41 (1978) S. 369).

² Vgl. Kirchenchronik der Pfarrei Eppenschlag von Peter Slesiona

³ Vgl. Statistik kommunal / Bayer. Landesamt für Statistik u. Datenverarbeitung