Sommerau

Der Ortsname des heutigen Weilers Sommerau deutet nicht, wie manche fälschlicherweise meinen, auf eine Sommerwiese am Bach, sondern leitet sich vom Althochdeutschen „somarii“ ab, was soviel wie Saumpferde bedeutet. Es darf vermutet werden, dass es schon in alten Zeiten eine Siedlung am sogenannten „Alten Saumweg“ nahe der Weltbruck gab, die vielleicht einigen noch aus einer Erzählung des bekannten Heimatschriftstellers Franz Schrönghamer-Heimdal bekannt sein dürfte. Seinen historisch belegbaren Ursprung hat die heutige Sommerau mit dem Reitberger-Anwesen. Den jetzigen Besitzern ist das genaue Baujahr nicht bekannt, aber bereits 1830 lässt sich das Sacherl in alten Landkarten finden.

Im 20. Jahrhundert kamen Zug um Zug weitere fünf Anwesen hinzu. Der Weiler Sommerau, wird von zwei prägenden Straßen durchzogen. Einmal von Marbach durch die Gemeindeverbindungsstraße (anliegend Hs. Nr. 5-6) und zum anderen durch die Staatsstraße (anliegend Hs. Nr. 1-4). Am Kreuzungspunkt der zwei Straßen liegt der allseits bekannte Sportplatz. Früher hauptsächlich als Lagerplatz für Holz genutzt, wurde bald daraus ein Bolzplatz bzw. Fußballspielfeld für die Sportbegeisterten der Umgebung. Aus einem Spielerausweis und alten Zeitungsberichten ist der „Fußballclub Eppenschlag“, mindestens in der Zeit von 1935 bis 1947, belegt. Unser Fußballplatz war einer der ersten im weiten Umkreis. Ca. 1969/70 wurde unter Mithilfe der Bundeswehr das abschüssige Spielfeld eben planiert. Der Fußballplatz in Sommerau war für viele Jahrzehnte ein Inbegriff für alle Fußballspieler der umliegenden Gemeinden, die sich in zahlreichen Gemeinde- und privaten Turnieren hier begegneten. Auch die Lehrkräfte der örtlichen Schule nutzten den Platz vielfach für den Sportunterricht, vor allem für die Sportfeste, da nur in Sommerau eine Weitsprunggrube vorhanden war. Nach abflauen der Fußballbegeisterung, hat der BGS seine Hunde auf dem Spielfeld trainiert. Später entstand auf dem Platz ein Fahrradparcour der durch den WSV -Sparte Mountainbike- ins Leben gerufen wurde. Durch Aufschüttungen und Gesteinsansammlungen wurde zum damaligen Zeitpunkt ein Übungsgelände für die Jugendlichen modeliert.

Der Zulauf der Sparte „Mountainbike“ hat in den Jahren immer weiter abgenommen, so dass für das Gelände eine andere Nutzungsmöglichkeit von Seiten der Gemeinde und des WSV gesucht wurde und auch bereits verschiedenste Möglichkeiten im Raum standen, doch die Umsetzung jedes Mal zum Scheitern verurteilt war, weil die einzige Ausfahrt dieses Geländes in eine Staatsstraße mündet und durch das Straßenbauamt niemals eine Genehmigung abgegeben wird. Zur Zeit blüht auf dem Gelände eine wunderschöne Blumenwiese. Ideen für weitere Anpflanzungen sind bereits im Gespräch und werden weiterentwickelt. Auf jeden Fall wird sich die Gemeinde zusammen mit dem WSV weiterhin mit dieser Problematik befassen und Möglichkeiten eruieren um dieses Gelände einer neuen Nutzung zuzuführen

Die teilweise recht weit voneinander entfernt gebauten 6 Anwesen werden derzeit von 23 Personen bewohnt. Rückblick auf die Anwesen zum Zeitpunkt ihrer Errichtung (Ausnahme Anwesen Reitberger). Wie die Häuser heute aussehen, ist bei einem Spaziergang leicht zu ersehen, aber um den Charme der unter großen Mühen errichteten „Sacherl“ weiß heute kaum noch jemand.

Anwesen Reitberger, Garhammer, Saatberger, Schreiner
heute Schreiner Martin

- Baujahr unbekannt, bereits 1830 in historischem
   Kartenwerk aufgeführt
- ca. 1970 Landwirtschaft aufgegeben
- 1980 durch Michael u. Ottilie Schreiner an- u.umgebaut
- derzeit von fünf Personen bewohnt
Anwesen Roth, heute Roth Robert und Ulrike
- 1929/30 von Roth Michael und Cäcilie erbaut
- März 1966 Landwirtschaft aufgegeben
- ca. 1973 v. Xaver u. Euphrosina Roth an-u. umgebaut
- derzeit von zwei Personen bewohnt
„s’Hiata-Häusl“ – Schreiner, heute Graßl Anton
- 1944 von Michael u. Maria Schreiner erbaut
- ca. 1976 umgebaut durch Anton Graßl
- derzeit von einer Person bewohnt
Anwesen Resch, Braumandl, heute Wenzl Regina
- 1948 von Michael und Anna Resch erbaut
- 1970 durch Karl u. Paula Braumandl an-u. umgebaut
- 2008/2009 Altbau abgebrochen und neu angebaut
- derzeit von vier Personen bewohnt
Anwesen Loibl, heute Georg und Christa Sochor
- erbaut 1950 durch Josef und Maria Loibl
- 1974 umgebaut durch Georg und Christa Sochor
- derzeit bewohnt von zwei Personen

Anwesen Resch, heute Karger Max und Mathilde
- 1952 erbaut von Josef und Maria Resch
- 1989/92 an- und umgebaut durch Max/Math. Karger
- 2012 Altbau an- u. umgebaut d. Christian/Ina Karger
- derzeit bewohnt von 9 Personen

Anton Graßl, ein Sommerauer-Urgestein und Hobby-Archäologe inmitten seiner „Schatzkammer“. Beim Landesdenkmalamt Regensburg als „Ehrenamtlicher Heimatforscher“ gelistet. Stets auf der Suche nach Spuren unserer heimatlichen Besiedelung, aber davon mehr in einem folgenden Bericht in einer der nächsten Ausgaben.