Die genaue Entstehung von Waldeck ist leider nicht bekannt. Es ist geschrieben, dass Waldeck nach 1809 entstand. Um 1840 war Waldeck als selbstständige Ortschaft verzeichnet. Auf einer alten Dorftafel steht die Bezeichnung Bezirksamt Grafenau, diese Bezeichnung wurde mit Wirkung vom 1.1.1938 durch die Benennung Landratsamt Grafenau ersetzt, das dann im Zuge der Landkreisreform 1972 aufgelöst wurde. Damals entstand der neue Landkreis Freyung Grafenau.
Der Weiler Waldeck besteht aus 4 Häusern.
Waldeck Nr. 1
Die Familie Hatzinger aus Palmberg kauften das Anwesen in Waldeck. Die jüngste Tochter Theres heiratete Ludwig Garhammer aus Wolfertschlag. Mit den beiden Söhnen Ludwig (†1944) und Alois betrieben sie eine kleine Landwirtschaft, die Alois übernahm. Er heiratete im Jahr 1958 Theres Friedl aus Palmberg. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder hervor, Sohn Alois und Tochter Rosemarie. Alois Garhammer und seine Mutter Theres bewohnen das Anwesen noch heute.
Waldeck Nr. 2
Im Jahr 1955 bauten Katharina und Max Bauer ein kleines Haus in dem sie die Gastwirtschaft „Zum Waldfrieden“ als Nebenerwerb betrieben. Die Gastwirtschaft wurde gerne für Geburtstags- und Vereinsfeiern oder einfach als Ausflugsziel genutzt. Nach dem Tod von Max Bauer im Jahr 1970 wurde es an seine Enkeltochter Monika und deren Ehemann Herbert Probst übergeben. Nach dem Umbau in ein Wohnhaus wurde es 1973 an Gertraud (Tochter von Paul Friedl, Baumsteftenlenz, Heimatforscher) und Hans Brugger verkauft. Ein ganz besonderes Merkmal an dem Haus ist die beeindruckende Winterlinde. Diese wurde sogar zum schönsten Hausbaum im Landkreis gekürt. Die Linde ist ca. 35 Meter hoch und das Alter wird zwischen 150 und 200 Jahren geschätzt. Gertraud Brugger, die nicht nur diesem Baum alle notwendigen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen angedeihen lässt, hat einen eigenen Baumgarten auf ihrem Grundstück angelegt.
Waldeck Nr. 3
1970 zog Katharina Perl von Wolfertschlag nach Waldeck in das Anwesen, dass von ihrem Vater Max Bauer in den späten 60er Jahren ersteigert wurde. Im Jahr 1986 wurde es an die nächste Generation, an Dora und Helmut Winterstetter übergeben.
Waldeck Nr. 4
Das wohl älteste Haus ist das alte Waldlerhaus. Das kleine eingeschossige Blockhaus aus dem 18. Jahrhundert passt sich wunderbar der Landschaft an. 1922 habe der Vater von Kathi Nickl den ehemaligen Troidkasten gekauft. Nach und nach kamen sechs Tagwerk Grund dazu. 1924 ging Kathi Nickl in Stellung nach München und später nach Landau. 1945 kehrte sie in ihr Elternhaus nach Waldeck zurück. Dort lebte sie mit ihrer Mutter (†1968) und ihrer jüngeren Schwester Resi. Für die beiden ledigen Geschwister wurde das bescheidene Anwesen mit einer Kuh, ein paar Ziegen und Hühnern zum Lebensinhalt. Nach dem Tod der Schwester gab Kathi Nickl die Landwirtschaft auf. Bis kurz vor ihrem 90. Geburtstag bewohnte Kathi Nickl das Waldlerhaus, dass bis dahin unverändert und ohne fließend Wasser und Strom war.
Nach einigen unbewohnten Jahren erwarb Dr. Stephan Fischer aus Polling das Waldlerhaus, das bereits da unter Denkmalschutz stand. Dr. Stephan Fischer, sanierte das Haus mit 13 Detailauflagen und der Auflage das die ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung auf eigene Kosten getragen wird. Der Denkmalschutz muss gewahrt werden. Derzeit dient ihm das kleine Waldlerhäuschen als Zweitwohnsitz.
Text: zusammengefasst von Regina Breit
Quellenangaben:
Historischer Atlas von Bayern
Berichte von Peter Slesiona
Dora u. Helmut Winterstetter
Alois Garhammer
© VG Schönberg